Heilanstalt im Jugendstil

Das Carl-Thiem-Klinikum

Der Urvater der deutschen Unfallchirurgie Prof. Dr. Carl Thiem gründete 1914 in Cottbus die „Vereinigte Städtische und Thiemsche Heilanstalt“. Das Hauptgebäude der Heilanstalt war von 1912 bis 1914 im Jugendstil erbaut worden. Heute steht es unter Denkmalschutz. Im Ersten Weltkrieg diente das Klinikum neben der Versorgung der Bevölkerung auch als Lazarett und wurde stark ausgebaut. Bei der großen Bombardierung im Zweiten Weltkrieg am 15. Februar 1945 wurde das Klinikum aufgrund seiner Nähe zum Bahnhof zu großen Teilen zerstört. Der Bahnhof war für die US-Luftwaffe ein strategisch wichtiges Ziel in der Stadt. In den Jahren nach der Zerstörung musste die stationäre Krankenversorgung deshalb in die Nachbarstädte verlagert werden.

Zu DDR-Zeiten wird das wieder aufgebaute Klinikum zum „Bezirkskrankenhaus Cottbus“. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der wachsenden Einwohnerzahl in der Region wird Mitte der 1970er Jahre der Grundstein für einen Neubau gelegt. 1983 sind die Erweiterungs- und Änderungsbauten schließlich fertiggestellt. Nach dem Mauerfall bekommt das Bezirkskrankenhaus den Namen „Carl-Thiem-Klinikum (CTK)“. Weitere Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen beginnen zwei Jahre später. Das CTK ist heute akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Berlin und zählt zu den größten Krankenhäusern Brandenburgs.