Stadtumbau

Geplante Schrumpfung - Die Stadt der kürzeren Wege

2001 begann Cottbus mit dem Stadtumbau, um den sinkenden Einwohnerzahlen und der damit verbundenen Entwicklung der Stadt gerecht zu werden. 2009 lebten 99.700 Menschen in der Stadt. 2004 waren es noch 5800 Einwohner mehr, ein Rückgang um 5,5 Prozent. Bevölkerungsprognosen des Amtes für Statistk Berlin-Brandenburg oder der Stadtverwaltung Cottbus kommen für die Zukunft zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die errechneten Zahlen schwanken zwischen 92.775 und 80.120 für das Jahr 2030.

Fest steht jedoch: Es geht abwärts. Nach einem Szenario, dass von verstärktem Aufbau von Eigenheimen und weniger Haushalten ausgeht, werden bei relativ gleichbleibendem Wohnungsbestand von rund 59.000 Wohnungen, im Jahr 2025 knapp ein Drittel unbewohnt bleiben. Aus diesem Grund sind in den Randgebieten der Stadt Sachsendorf-Madlow und Neu-Schmellwitz seit Beginn des Stadtumbaus 9000 leer stehende Wohnungen zurückgebaut worden.

Langfristiges Ziel ist ein weiterer Rückbau von außen nach innen, um die Innenstadt weiter aufzuwerten und Cottbus als Südbrandenburger Oberzentrum zu stärken. Ein weiterer Rückbau wird weiterhin vor allem in Sachsendorf und Neu-Schmellwitz erfolgen. Auch Madlow und Ströbitz werden stark betroffen sein. Damit die älteren Bewohner in der Stadt unterwegs besser vorankommen, soll der öffentliche Raum auf diesen Bedarf angepasst werden. Barrierefrei und behindertengerecht soll nicht nur der angebotene Wohnraum zukünftig sein, sondern auch Straßen, Wege und Geschäfte werden auf die Bedürfnisse der Stadtbewohner angepasst.

Die Konzentration auf Energietechnologie und Energiewirtschaft spiegelt sich auch in der Klimaschutzstrategie wieder, die unter dem Motto „Cottbus 2020 – mit Energie in die Zukunft" steht. Häuser und Gebäude sollen energieeffizient gebaut oder aufgerüstet werden. Da Cottbus schrumpft und von einer Stadt der kurzen Wege zu einer Stadt der kürzeren Wege entwickelt wird, soll in diesem Rahmen auch der Autoverkehr reduziert werden, indem die Anbindung und das Angebot des ÖPNV attraktiver werden. Und um die Stadt zu erleuchten, will man vor allem auf erneuerbare Energien setzen.