Das Staatstheater

Der Tempel der Kunst, umrahmt von Grünanlagen und Brunnen

Um die durch die florierende Textilindustrie ökonomisch und politisch gewachsene Stellung des Cottbuser Bürgertums zu repräsentieren, planten die Stadtverordneten Ende 1905 den Neubau eines Stadttheaters. Den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann Bernhard Sehring, der unter anderem das Theater des Westens in Berlin gebaut hatte. Das Cottbuser Theater wurde am 1. Oktober 1908 nach nur 16-monatiger Bauzeit mit Lessings Lustspiel Minna von Barnhelm eingeweiht. Da die Räume um die Bühne herum zu knapp bemessen waren, wurde 1910 hinter der Bühne ein quer liegendes Funktionshaus errichtet, welches mit einem Verbindungsbau an das Theater angeschlossen wurde. Insgesamt kostete der Theaterbau im Jugendstil letztendlich über eine Million Mark. Ein theatereigenes Orchester und ein festes Opernensemble gab es allerdings erst ab 1912.

Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurde das Theater als Munitionslager genutzt und sollte beim Vorrücken der sowjetischen Truppen vorsorglich von den Deutschen gesprengt werden. Dies geschah jedoch nicht, sodass das Gebäude den Krieg unversehrt überstand.

Nach jahrzehntelanger Nutzung wird das Theater Anfang der 1970er Jahre technisch überholt und von 1981 bis 1986 umfassend restauriert. Danach wird es noch einmal 2007 aufwendigen Renovierungsarbeiten unterzogen.

1992 erfolgt die Ernennung vom Stadttheater zum heutigen Staatstheater. Das Cottbuser Staatstheater Cottbus ist heute ein Mehrspartenhaus und zeigt auf drei Spielstätten vielseitige Inszenierungen.