Großbetriebe entstehen

Die Tuchindustrie erobert Cottbus

Besonders wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt war die Gründung der Tuchfabrik Heinrich Jaeger im August 1860. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einem Aufschwung in der Cottbuser Tuchindustrie. Es entstanden zahlreiche Großbetriebe, darunter etwa die Tuchfabriken Wilhelm Handreke, Gebrüder Krüger, Hermann Löw, Ludwig Polscher oder Max Meyer & Co.

Waren 1860 nur etwa 1900 Arbeiter in der Tuchindustrie tätig, so sind es dreißig Jahre später schon rund 5900. Auch die Produktionszahlen zeigten einen deutlichen Aufschwung: 1860 wurden 42.000 Stück Tücher gefertigt, 1890 waren es 150.000 Stück.

1874/75 waren im Cottbuser Adressbuch 118 Tuchfabrikanten aufgeführt. Jahrzehnte lang bestimmten die Fabriken das Bild der Stadt, es entstanden zahlreiche Zuliefer- und Konfektionsbetriebe, aber auch Tuchgroßhandlungen und Spezialbetriebe für Färberei und Appretur.