Rechteckiger Backstein

Das alte Cottbuser Rathaus

Der heutige Altmarkt wurde im 14. und 15. Jahrhundert das Stadtzentrum. Gleichzeitig war er Ausgangspunkt für die spätere Stadtentwicklung. Geprägt wurde der Platz von einem rechteckigen Backsteinbau, dem Alten Rathaus, das über die Jahrhunderte gleichzeitig auch Kaufhaus gewesen sein soll. 1541/42 brannte der Rathausturm nach einem Blitzschlag nieder. Dies ist auch die älteste Erwähnung des Rathauses. 1600 fiel das komplette Gebäude samt dem darin befindlichen Archiv einem Großbrand zum Opfer – nur neun Häuser im ganzen Innenstadtbereich blieben bei dem Brand verschont. Mitte des 18. Jahrhunderts ergänzte man das alte Rathaus durch den charakteristischen Glockenturm. Bis dieser fertiggestellt war, dauerte es vier Jahrzehnte. Ebenfalls Mitte des 18. Jahrhunderts sackte ein Teil der Rathausfront ein und wurde kurz darauf wieder völlig neu aufgebaut.

1877 erlebten die Cottbuser im Rathaus eine technische Revolution: Das erste Telefon wurde aufgestellt. Über dreißig Meter Entfernung konnte man sich damals miteinander unterhalten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude zu klein für die Verwaltung und Teile davon auf andere Häuser verteilt. 1937 wurde das neue Rathaus am Neumarkt eingeweiht, wo noch heute die Verwaltung sitzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 waren beide Rathäuser zerstört: Das Alte komplett, das neue ausgebrannt. Das Alte Rathaus verschwand danach aus dem Stadtbild.